Der Aufbau einer Autobahn
Eine Asphaltautobahn geht von der Oberfläche aus rund 75 Zentimeter in die Tiefe. Die Deckschicht ist rund 3,5 Zentimeter dick und besteht aus reinem Asphalt. Das ist auch die Schicht, die von oben sichtbar ist. Darunter kommt die Bindeschicht mit etwa 8,5 Zentimetern Dicke. Die darunterliegende Asphalttragschicht ist rund 18 Zentimeter dick. Es folgt die Schottertragschicht mit etwa 15 Zentimetern Dicke und zuletzt die Frostschutzschicht mit 30 Zentimetern Dicke.
Grafik: Phil-Levin Scholz
Was ist der Unterschied zwischen einer Beton- und einer Asphaltautobahn?
„Betonautobahnen wären theoretisch langlebiger, weil das Material stärker ist. Der Unterschied ist die Verbindung der Betonplatten.“ sagt Oliver Kaspar. Die Asphaltschicht, erklärt er, ist aus einem Guss, also eine einheitliche Fläche. Betonautobahnen hingegen brauchen Dehnfugen. „Diese Dehnfugen sind der Grund für Blow-Ups, weil hier Spaltungen entstehen und diese dann bei großer Hitze in die Höhe gehen“, erklärt er.
Perspektive eines Bauleiters: Geschwindigkeit trotz Baustelle
Bauleiter Oliver Kaspar hat nicht den Eindruck, dass auf der Autobahn Rücksicht genommen wird: „Es gibt genügend, die sich an die Vorschriften halten, aber genauso viele, die sagen: ist mir völlig egal; eine Baustelle ist für mich kein Hindernisgrund, dass ich jetzt langsamer fahre“. Für ihn ist das unverständlich. Damit gefährden sich die Fahrer:innen nicht nur selbst, sondern auch die Straßenbauer:innen bei der Arbeit. Die sorgen ja gerade dafür, dass die Autobahn sonst so gut befahrbar ist.
Daten des statistischen Bundesamts zeigen, dass jedes Jahr mehr als 1.000 Menschen bei Verkehrsunfällen im Baustellenbereich verunfallen. Nach Informationen des ADAC gab es 2021 auf Deutschlands Autobahnen mehr als 825 Baustellen. Auf diesen Baustellen gab es insgesamt 1.168 Unfälle. Statistisch sind das rund 1,4 Unfälle pro Baustelle.
von Phil-Levin Scholz