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Viele Studierende leiden unter der Belastung des Studiums. Wem nachts Sorgen oder unruhige Gedanken den Schlaf rauben, der kann sich in Passau an die Nightline wenden. Das Telefon ist ein Service von Studierenden für Studierende. Josefine und Luca sind selbst nicht mehr im aktiven Telefondienst tätig, sondern übernehmen mittlerweile organisatorische und repräsentative Rollen für die Nightline. In diesem Beitrag geben sie Einblicke in den Alltag und die Arbeitsweisen des Zuhörtelefons.

Was tun bei psychischer Belastung?

Psychische Probleme können jeden treffen und es haben viel mehr Menschen damit zu kämpfen als in der öffentlichen Wahrnehmung angenommen. Das Forschungsprojekt StudiCare spricht sogar davon, dass jeder dritte Studierende psychisch belastet ist.

Bevor man sich seinen Problemen stellen kann, ist die Akzeptanz dieser der wichtigste Schritt. Ganz wichtig ist hierbei die Erkenntnis, dass es sich bei psychischen Belastungen in erster Linie um Formen einer Erkrankung handelt, für die man selbst in den meisten Fällen nicht verantwortlich ist. Eigene Schuldzuweisungen bringen am Anfang niemanden weiter und sind auch nicht gerechtfertigt.

Nach der Akzeptanz der eigenen Probleme sollten sich Betroffene bewusst werden, dass sie nicht allein sind. Weder gehören Betroffene einer kleinen Minderheit an, noch müssen sie hier allein durch. Familie und Freund:innen können wichtige Ansprechpartner:innen sein, um seine Sorgen zu formulieren.

Sich Hilfe zu suchen, ist kein Zeichen der eigenen Schwäche. Psychische Probleme nur mit sich selbst auszumachen kann gefährlich sein und führt in den seltensten Fällen zum Erfolg.

In erster Instanz können hier Sorgentelefone oder Beratungsstellen weiterhelfen und im Bedarfsfall an ärztliche Stellen weitervermitteln.

Bei tiefergreifenden Problematiken ist jedoch eine professionelle Behandlung unabdingbar. Diese kann in ersten Schritten von Hausärzt:innen, im Regelfall aber von Psychiater:innen übernommen werden. Mit der richtigen Diagnose und der dementsprechenden Behandlung, lassen sich alle psychischen Probleme erfolgreich lösen oder mit diesen den Alltag erfolgreich meistern.

Erste niederschwellige Angebote und Möglichkeiten zur Weitervermittlung lassen sich hier auf einen Blick finden:

Lehramt und psychische Gesundheit – ein schwieriges Verhältnis

Psychische Gesundheit gilt oftmals als Tabuthema. Vor allem für Lehramtsstudierende kann das Thema Psyche zum Problem werden. Es gilt als offenes Geheimnis unter Studierenden, dass eine psychologische oder psychiatrische Behandlung die angestrebten Berufsaussichten drastisch beeinflussen kann. Lehrer:innen müssen sich vor der Verbeamtung einer Untersuchung beim Amtsarzt unterziehen und dort ihre komplette Krankengeschichte offenlegen. In diesen Gesprächen können sich ganze Zukünfte entscheiden. Psychische Vorerkrankungen gelten hier oft als Ausschlusskriterium. Aus diesem Grund scheuen viele Studierende während des Studiums davor zurück, sich professionelle Unterstützung zu suchen aus Angst dadurch Ihren Berufswunsch zu gefährden.

Das Messer im Kopf ist da

Lehrer:innen betreuen in ihrem Berufsleben viele Generationen von Kindern und Jugendlichen. Ihr Aufgabenfeld geht hier viel weiter, als nur reines Wissen zu vermitteln. Sie erleben junge Menschen in einer Zeit großer Veränderungen die häufig mit Stress und emotionalen Herausforderungen verbunden sind. Als Vertrauenspersonen können Lehrer:innen bei psychischen Krisen den Schüler:innen als erste Ansprechpartner:innen dienen und auch von deren Eltern zu Rate gezogen werden. Um ihre eigene Psyche kümmern sich angehende Lehrer:innen vor allem im Studium jedoch oft nur unzureichend. Woran das liegt und welche möglichen Konsequenzen daraus entstehen können, erklären in diesem Podcast verschiedene Expert:innen.

von Laurin Diepers