Kodifiziert – Runde 2: Der zweite KoDi-Studienjahrgang führte das Praxis-Projekt im Seminar „Strategischer Einsatz von Information und Kommunikation“ fort, dieses Mal unter der Leitung von Dr. Fabian Wiedel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Digitale und Strategische Kommunikation. Dabei wurde einerseits der thematische Rahmen der Folgen über den Fachbereich der Kommunikationswissenschaft hinaus erweitert. Andererseits versuchte das Team, im Laufe eines Jahres stetig Mittel und Wege zu finden, um den Podcast für die Zielgruppe zu optimieren.

Die Idee hinter „Kodifiziert – Der Prof-Talk“

Den studentischen Wissenschaftspodcasts „Kodifiziert – Der Prof-Talk“ hatten die ersten Studierenden des Masterstudiengangs „Kommunikation in der Digitalen Gesellschaft“, kurz: KoDI, im Sommersemester 2022 unter der Leitung des Kommunikationswissenschaftlers Prof. Dr. Ralf Hohlfeld entwickelt. Die Idee: Studierende laden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen ins Studio des Zentrum für Medien und Kommunikation (ZMK) an der Universität Passau, um mit ihnen über aktuelle Themen zu sprechen, die einen kommunikationswissenschaftlichen Bezug haben. Den Anfang machten Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri (Wissenschaftskommunikation), Prof. Dr. Thomas Knieper (Digitale und Strategische Kommunikation) und Prof. Dr. Florian Töpfl (Politische Kommunikation mit Schwerpunkt auf Osteuropa).

In der Dezember-Ausgabe des Podcasts „Kodifiziert – Der Prof-Talk“ findet der Jurist Prof. Dr. Jörg Fedtke klare Worte zum Thema Menschenrechte in Katar. Er macht deutlich, dass vor allem die Überheblichkeit der westlichen Welt gegenüber der Situation im Nahen Osten viel zu groß sei. Primär sollten erst die Missstände im eigenen Land genauer unter die Lupe genommen werden, bevor der Blick auf „fremde Länder“ gerichtet werde. Auch der Einfluss von Sportevents sei im Zuge dessen in der öffentlichen Wahrnehmung überschätzt worden. Denn eigentlich besitzen Prof. Dr. Fedtke zufolge weder Großveranstaltungen noch der mediale Druck den Einfluss, um in politisch angespannten Ländern überhaupt etwas zu verändern.

Was genau ist Alltagsrassismus? Wie offenkundig ist dieser für die Betroffenen?  In der Februar-Ausgabe des Podcasts „Kodifiziert – Der Prof-Talk“  ist Dr. Eunike Piwoni vom Lehrstuhl für Soziologie zu Gast. Sie forscht zu dem Thema in dem DFG-Projekt „Experiencing Ethnoracial Exclusion“ (Interview dazu). Darin befasst sie sich unter anderem mit emotionssoziologischen Aspekten von Exklusionserfahrungen. Mit der studentischen Moderatorin Belina Hauch spricht sie über den Fall der 17-jährigen Schülerin Dilan S., die im Februar 2022 an einer Berliner Trambahnstation Opfer eines rassistischen Angriffs wurde, und über erste Erkenntnisse aus ihrer Forschung.

Muss man Angst vor den Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz haben? Kann die KI möglicherweise irgendwann den Menschen sogar ersetzen? Diese Frage bewegt wohl nicht nur die Master-Studierenden des Studiengangs „Kommunikation in der Digitalen Gesellschaft“, kurz: KoDi, die in der März-Ausgabe ihres Podcast-Formats „Kodifiziert – Der Prof-Talk“ mit Prof. Dr. Steffen Herbold einen Experten zu diesem Thema zu Gast haben. Herbold folgte 2022 dem Ruf als Professor für AI Engineering an der Fakultät für Informatik und Mathematik der Universität Passau. Neben einem umfassenden Überblick über den KI-Markt gibt er im Gespräch mit der studentischen Moderatorin Belina Hauch Einblick in seine persönlichen Projekte und seine Prognosen, wie sich der Bereich der Künstlichen Intelligenz entwickeln wird.

Podcastfolge 6: Künstliche Intelligenz

Welche Ziele verfolgt das Demokratieförderungsgesetz für Deutschland? Welche konkreten Maßnahmenpakete beinhaltet es? Und vor allem: Kann dieses Gesetz tatsächlich dazu beitragen, unsere Demokratie zu stärken? Auf all diese Fragen und viele weitere antwortet Prof. Dr. Lars Rensmann in der Juni-Folge des Podcast-Formats „Kodifiziert – Der Prof-Talk“. Neben seiner profunden Kenntnis des Demokratieförderungsgesetzes, zu dem er auch den Bundestag beraten hat, gewährt der Dozent spannende Einblicke in sein aktuelles Forschungsprojekt zum Thema Antisemitismus in Deutschland.

Natur Natur sein lassen? Das geht vielleicht im Bayerischen Wald. In Ostafrika, wo die Menschen viel stärker auf die Natur angewiesen sind, ist das schwieriger. Beispielsweise dienen in Äthiopien und Kenia die sogenannten Kirchenwälder nicht nur als essentieller Lebensraum für Tiere, sondern sie stellen auch für die dort lebenden Menschen wichtige Ressourcen zur Verfügung. Ihre Biodiversität zu schützen und die Wälder zu erhalten – das hat sich Prof. Dr. Christine Schmitt im DAAD-Projekt BioCult zum Ziel gesetzt. Prof. Dr. Schmitt ist Inhaberin des Lehrstuhls für Geographie mit Schwerpunkt Mensch-Umwelt-Forschung an der Universität Passau. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Afrika und Studierenden der Universität Passau hat sie sich in die Tiefen der Kirchenwälder begeben, um dort die Biomasse zu erforschen. Bei „Kodifiziert – Der Prof-Talk“ teilt sie nun erste Erkenntnisse aus diesem und einem weiteren Projekt zur Herkunft von Lebensmitteln und bewussterem Konsum.

Aus Katastrophen lernen?  Prof. Dr. Kai von Lewinski geht in der neunten Podcast-Episode darauf ein, wie das Recht versucht, mit Katastrophen umzugehen. Als Beispiel nennt er die Überschwemmung in Passau 2013. Obwohl die Altstadt nahe am Wasser gebaut ist, konnten mithilfe einer guten Bewältigungsstruktur größere Schäden der Überschwemmung verhindert werden. Neben einem umfangreichen Überblick des Katastrophenrechts in Deutschland gibt der Professor des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Medien- und Informationsrecht einen Einblick in das Thema Wasserknappheit in den Sommermonaten. Insbesondere beleuchtet er die im März 2023  beschlossene nationale Wasserstrategie aus Sicht des Katastrophenrechts. Diese bündelt Wassermaßnahmen in verschiedenen Wirtschaftssektoren. Ziel der Wasserstrategie ist ein naturnaher Wasserhaushalt in Deutschland bis 2050. Prof. Dr. von Lewinski zeigt mögliche Herausforderungen und Hürden der nationalen Wasserstrategie aus katastrophenrechtlicher Sicht auf. Anhand eines Gedankenspiels, einer unvorhergesehenen Wasserrationierung in Passau im Sommer, erklärt er die gesetzlichen Prioritäten bei vorhandener Wasserknappheit.

Das Redaktionsteam der Folgen 4-9

Die Gesamtkonzeption der neuen Folgen unterlag dem studentischen Redaktions-Team. So befassten sich im Wintersemester 2022/23 Sandra Hemauer und Felix Paßberger intensiv mit der Recherche zu den Gästen und der Ausarbeitung des Podcast-Themas, während Tamina Friedl als Projektleitung und Ruveyda Yerlikaya hauptverantwortlich mit dem Schnitt und der Podcast-Vermarktung vertraut waren. Belina Hauch fungierte als Moderatorin und Angie Acosta Ruiz stand ihr als Technikassistentin zur Seite. Im Sommersemester wechselte das Redaktions-Team, das neben der Moderatorin Belina Hauch, Moritz Glück und Tea Rumenjak (Schnitt), Bernadette Brendler und Andreas Welisch (Recherche) und Naomi Zehntner (Social Media) umfasste. Während die Redaktion neue Folgen produzierte, führte die jeweils andere Gruppe verschiedene Studien durch, beginnend bei Analysen zur deutschen Podcast-Landschaft, Gütekriterien erfolgreicher Podcasts und Nutzungsgewohnheiten von Hörerinnen und Hörern. Das Forschungsteam im Sommersemester führte zudem anhand der bereits veröffentlichten Folgen eine Zielgruppenanalyse mit mehreren Gruppendiskussionen durch, was an dem Podcast gut läuft und welche Anregungen die Hörerinnen und Hörer für künftige Folgen haben.