Nach dem Abi einfach mal weg – am besten ans andere Ende der Welt. Genau dieses Abenteuer hat Jana Jakobeit gewagt: Sie erzählt von ihrem Jahr in Australien. Besonderes Erlebnis dabei war ein Job an der Formel-1-Rennstrecke in Melbourne.
Interview: Hannah Ewert, Eva Behrendt, Emilia Schoeppe
Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, mit mir über dein Work and Travel in Australien zu sprechen. Warum hast du dich ausgerechnet für Australien entschieden?
Australien war schon immer ein Traum von mir, sogar als Kind. Ich hatte eine sehr schöne Vorstellung von diesem riesigen, vielfältigen Land. Als dann das Abitur näher rückte, wurde mein Wunsch, ins Ausland zu gehen, immer stärker – und Australien lag einfach auf der Hand.
Ein besonderer Job war deine Arbeit auf einer Rennstrecke. Warum wolltest du dort arbeiten und wie lief der Bewerbungsprozess?
Ich bin seit Jahren Formel-1-Fan und war sogar schon bei einem Rennen in Singapur. Das hat mich inspiriert, mal hinter die Kulissen zu schauen. In Melbourne, wo die Strecke ist, sah ich auf Facebook eine Jobanzeige für das Rennwochenende. Die Anzeige wirkte etwas unseriös, aber ich meldete mich trotzdem. Sie wollten nur grundlegende Infos wie meinen Namen, mein Geburtsdatum und ein Foto, vermutlich für den Parkausweis. Dann hörte ich einen Monat lang nichts mehr. Kurz vor dem Rennen bekam ich plötzlich eine Nachricht mit den genauen Infos zu meinen Aufgaben. Ich sollte an einem Foodtruck arbeiten, der direkt neben der Rennstrecke auf dem Gelände stand. Meine Hauptaufgaben waren typische Foodtruck-Tätigkeiten, wie Essen verkaufen und Kunden bedienen.
„Formel-1-Stimmung war schon Wochen vorher spürbar“
Wie hast du dich gefühlt, als Teil eines solchen Großereignisses zu sein?
Ich war wahnsinnig aufgeregt! Einerseits hatte ich total Vorfreude, andererseits war ich auch unsicher, ob das alles wirklich klappt, weil die Organisation im Vorfeld so unseriös wirkte. Aber ich konnte es kaum erwarten, live dabei zu sein und die Atmosphäre zu erleben. Ich habe mich riesig gefreut, vor Ort zu sein und das ganze Spektakel hautnah mitzuerleben.
Wie war die Atmosphäre während des Rennwochenendes?
In Melbourne war die Formel-1-Stimmung schon Wochen vorher spürbar. Überall gab es Stände, und Leute liefen mit Trikots herum. Auf der Strecke selbst war die Begeisterung riesig. Für viele ist das ein einmaliges Erlebnis, und das machte die Atmosphäre noch intensiver.
Australien klingt generell nach einem großen Abenteuer. Gab es besondere Reiseziele, die dich beeindruckt haben?
Die Natur in Australien hat mich einfach umgehauen. Besonders der Uluru war ein Highlight. Der Ort ist nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern hat auch eine tiefe kulturelle und spirituelle Bedeutung für die Ureinwohner. Man spürt dort eine ganz besondere Atmosphäre. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Gelegenheit hatte, dorthin zu reisen, weil es ja nicht gerade einfach zu erreichen ist – die Entfernungen sind riesig. Außerdem wollte ich unbedingt den Regenwald und das Great Barrier Reef sehen. Es gibt eine Stelle, wo der Regenwald auf das Riff trifft – dort zu schnorcheln war ein unvergessliches Erlebnis.
„Habe mich selbst besser kennengelernt“
Hast du während der Reise etwas über dich selbst gelernt?
Definitiv. Ich habe zwei Dinge gelernt, die eigentlich ziemlich gegensätzlich sind: Einerseits habe ich gelernt, offen auf Menschen zuzugehen. Man trifft beim Work and Travel ständig neue Leute, und das gehört einfach dazu. Selbst wenn ich mit einer Freundin unterwegs war, war es oft notwendig, neue Kontakte zu knüpfen, weil man jeden Tag so viele Menschen trifft. Andererseits habe ich auch gelernt, mit mir selbst allein zu sein und das zu genießen. Es gibt Zeiten, in denen man alleine ist, und damit klarzukommen, war für mich eine wichtige Erfahrung. Beide Aspekte haben mich bereichert und mir geholfen, mich selbst besser kennenzulernen.
Hast du nach diesem Erlebnis Lust auf weitere Abenteuer?
(lacht) Ja, auf jeden Fall. Nach Australien habe ich zwar gemerkt, wie schön es ist, wieder in Deutschland zu sein, aber ich freue mich jetzt schon auf mein Auslandssemester. Kanada reizt mich sehr – dort war eine Freundin von mir, die nur Gutes erzählt hat. Und Neuseeland steht auch noch auf meiner Liste. Australien war auf jeden Fall ein großartiges Ziel, besonders, weil die Infrastruktur dort so gut auf Backpacker ausgerichtet ist.
Vielen Dank für das Gespräch und viel Spaß bei deinen nächsten Abenteuern – vielleicht ja in Neuseeland!
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